“Wabi-Sabi“- Muster in Palladium und Silber
Wabi und Sabi sind zwei maßgebende japanische Prinzipien.
Sie bilden ein ästhetisches Konzept, ein Art Dinge wahrzunehmen.
Nach Leonard Koren ist Wabi-Sabi das auffälligste und charakteristischste Merkmal der traditionellen japanischen Schönheit. „Beschränke alles auf das Wesentliche, aber entferne nicht die Poesie. Halte die Dinge sauber und unbelastet, aber lasse sie nicht steril werden.“
Ursprünglich bedeutet Wabi sich elend, einsam und verloren zu fühlen. Dies wandelte sich zur Freude an der Herbheit des Einsam-Stillen. Aber erst in der Verbindung mit Sabi, alt sein, Patina zeigen, über Reife verfügen, entstand die eigentlich nicht übersetzbare Begriffseinheit, die den Maßstab der japanischen Kunstbewertung bildet. Nicht die offenkundige Schönheit ist das Höchste, sondern die verhüllte, nicht der unmittelbare Glanz der Sonne, sondern der gebrochene des Mondes. Der bemooste Fels, das grasbewachsene Strohdach, die knorrige Kiefer, der leicht berostete Teekessel, das und Ähnliches sind die Symbole dieses Schönheitsideals. Es geht um die Hoheit, die sich in der Hülle des Unscheinbaren verbirgt, die herbe Schlichtheit, die dem Verstehenden doch alle Reize des Schönen offenbaren (Wilhelm Gundert).
So steht Wabi-Sabi auch in interessantem Kontrast zu unseren Design-Werten. Während in der westlichen Welt ein Objekt oder Produkt oft hohen Ansprüchen an Funktion, Technik, Makellosigkeit und Symmetrie unterliegt, werden die Werte beim Wabi-Sabi genau umgekehrt: hier geht es um Natürlichkeit, organische Formen.
Um solch ein Muster entstehen zu lassen wird ein Palladium Draht zu einen „Knüddel“ geformt und gepresst. Dieses Stück wird mit 925 ‰ Silber ausgeschmolzen. Wenn das Material gut miteinander verschweißt ist, kann man mit der Schmiedarbeit beginnen: Der Barren wird mehrmals komplett durchgeschmiedet und anschließend ausgeglüht. Durch das Schmieden wird das Material hart, daher muss es durch den Glühvorgang wieder kristallisiert werden. Macht man dies nicht, besteht die Gefahr, dass sich Risse bilden und die ganze Arbeit ist umsonst. Wenn das Stück zu einem Blech geschmiedet ist, muss man die obere Silberschicht abfeilen, damit das Muster zur Geltung kommt. Bei dieser Technik sieht man erst ganz zum Schluss wie das Muster geworden ist – ein spannender Prozess!
An das gemusterte Blech haben wir zwei Goldstreifen gelötet, oben ein Rohr als Aufhängung für die Kette, die von einem Brillanten gekrönt wird.
Neben Gelassenheit geht es bei Wabi-Sabi Objekten nämlich auch um Kreativität und Originalität. Wabi -Sabi Stücke laden den Betrachter ein, die Schönheit des Unauffälligen und leicht zu Übersehenden wahrzunehmen.
Material
- Gold
- Silber
- Palladium
- Brillant